Bischof Rainer Knobloch besucht die Gemeinde Lübeck

„Das sei alle meine Tage, meine Sorge, meine Frage, ob der Herr in mir regiert…“ (GB 363)

„Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi.“

(2. Thessalonicher 3,5)

 

Mit diesem Bibelwort diente der Bischof in unserer Gemeinde. Es hatten sich erfreulich viele Glaubensgeschwister zu diesem Abend-Gottesdienst in der Woche versammelt, um Wort und Sakrament des HERRN zu erleben. In der Predigt wurden wir ermahnt, den Blick auf das Wesentliche zu richten. Dazu hatte der Chor mit dem Lied „Habe deine Lust am Herrn…“ eine schöne Vorbereitung geschaffen. Dieses Bemühen wird aber leider durch manchen „Zeitdieb“ durchkreuzt. Es gilt deshalb, auf die richtigen Prioritäten zu achten. Jesus selber hat hierfür den entscheidenden Rat gegeben: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6, 33). An diesem Wort wird deutlich, dass es ohne eigenes Bemühen nicht gelingen wird, im Willen Gottes zu stehen. Allerdings dürfen wir der Hilfe Gottes gewiss sein, wenn unser Sinnen und Trachten nach der Liebe Gottes ausgerichtet ist. Auch auf die Geduld des HERRN dürfen wir zählen. Wie steht es aber  um unsere Geduld mit Bruder und Schwester? Da wird es vermutlich hin und wieder Defizite geben. Die Vergebung ist wahrscheinlich nicht das größte Problem; schwieriger könnte es mit der Versöhnung sein. Mögen wir aber nicht müde werden, auch hierin voran zu schreiten. Der Bischof merkte in seinem Dienen an, dass die Versöhnung bei bestimmten Fallkonstellationen auch bei bestem Bemühen nicht möglich sein könnte. Möge keiner dann mit dieser Lage hadern, sondern sich weiter um die Liebe Gottes und die Geduld Christi bemühen. Bei rechter Wahrnehmung der Eigenverantwortung wird die Seele dann auch Ruhe und Frieden finden können. Das Lied zur Vorbereitung auf die Feier des Heiligen Abendmahles und die Sündenvergebung gab uns eine schöne Anleitung, so intensiv wie möglich im Sinne Jesu zu handeln:

„Hier ist mein Herz, mein Gott ich geb´ es dir…“ (GB 107).

 

Günter Kämer