Festgottesdienst mit Bezirksapostel Rüdiger Krause

Am Sonntag, 17. März 2019, diente der Bezirksapostel den Gemeinden Lübeck, Mölln-Ratzeburg und Travemünde in der Lübecker Kirche.

Der Anlass zu diesem Besuch war ein sehr persönlicher: er wollte seinem früheren Sonntagsschullehrer (Horst Wierzoch) und dessen Ehefrau Käthe den Segen zur Diamanthochzeit spenden. Die Feierlichkeit dieser Segensstunde wurde eingeleitet mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Gott ist gegenwärtig …“ (Nr. 103 GB). Der Organist (Gerd Gatzke) verstand es, die Gemeinde mit angemessenen Tempi und auf die jeweiligen Textstellen bezogener Dynamik auf diese Gegenwart Gottes einzustimmen. Als Textwort diente Jeremia 29, 11: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet.“

Der Bezirksapostel nahm sich gleich zu Anfang seines Dienens des Konfliktes an, der sich aus diesem Text ergeben könnte: nämlich die Schlussfolgerung, dass den Menschen das Leid erspart bleiben würde. Das entspreche aber leider nicht der Lebenserfahrung. Als Beispiel nannte er das Massaker eines Wahnsinnigen in der Stadt Christchurch in Neuseeland, das gerade kurz vorher geschehen war und bei dem über 40 Menschen ums Leben gekommen waren.

Auch das damalige Volk Israel musste in babylonischer Gefangenschaft viel Leid und Entbehrung erdulden. Es kam aber darauf an, den Bezug zu ihrem lebendigen Gott nicht zu verlieren. Dazu gab Gott ihnen durch den Propheten auch eine „Verhaltensregel“: sie mögen IHN anrufen und hingehen und IHN bitten, so würde ER sie auch erhören. Weiter heißt es, sie mögen IHN von ganzem Herzen suchen, so werde ER sich auch finden lassen (Jeremia 29, 12 -14). Gottes Wege mit seinem Volk enden eben nicht in der Vernichtung, sondern in einem gnädig gewährten Neuanfang. Dazu müsse sein Volk aber bereit sein, aus der Vergangenheit zu lernen und sich von Herzen seinem Gott zuwenden (Zitat nach Stuttgarter Erklärungsbibel, Ausgabe 1999). Diese „Gottesregel“ gelte auch für unsere Gegenwart, so unser Bezirksapostel. Wer danach tut, wird auch heutzutage den Segen das Allerhöchsten erlangen können. Die Israeliten wurden nach etwa 70 Jahren aus der babylonischen Gefangenschaft herausgeführt und konnten sogar ihren ihnen heiligen Tempel wiederaufbauen. Interessanterweise verwies der Bezirksapostel auf die lange Zeit des Friedens in Europa. Unser Vaterland profitiere davon in vielfältiger Weise. Nicht zuletzt gehöre die freie Religionsausübung dazu. Dafür sollten wir auch gerne einmal „Danke“ sagen, auch für das „täglich Brot“. So hatten die Worte im Dienen des Bezirksapostels einen sehr direkten Alltagsbezug, und er gab uns auch mit auf den Weg, wir mögen darauf achten, dass uns diese Segnungen nicht (zu) selbstverständlich werden.

Mitgedient haben Apostel Jörg Steinbrenner und Bischof Rainer Knobloch. Sie vertieften die Gedanken des Bezirksapostels mit eigenen Glaubens- und Lebenserfahrungen.

Zum Gedenken für die Entschlafenen dienten der Bezirksälteste Roland Stodtmeister und Hirte Bernd Poggemöller als „Schale“. Der Chor begleitete diese Segens- und Gnadenhandlung mit Worten aus dem Lied „O komm mit mir …“ (GB Nr. 111), die sehr einfühlsam vorgetragen wurden.

Ein weiterer Höhepunkt dieses Sonntags war die Ordination des Priesters Dirk Karbinski (Gemeinde Mölln-Ratzeburg) zum Bezirksevangelisten für den Bezirk Lübeck und die Beauftragung des Priesters Andre Burmester  zum dortigen Vorstehervertreter.

Mit herzlichem Verlangen wurde das Heilige Abendmahl gefeiert und die Freude des Diamant-Paares geteilt, die ihm durch den früheren Sonntagsschüler und jetzigen Bezirksapostel bereitet wurde. Solche Stimmung möchte man gerne lange nachklingen lassen. Da ist aber jeder persönlich gefordert, seines „Glückes Schmied“ zu sein.

Teilnehmerzahl:  412